Nachdem sich auch zum Jahrensende abzeichnete, dass 2020 alles anders sein würde als in den Jahren zuvor, und und klar war, dass wir dieses Jahr kein „Rin in die Weihnacht“ feiern würden, begann das Nachdenken über andere Möglichkeiten.
Für uns Musiker ist es sehr schmerzlich, nicht spielen zu dürfen. Insbesondere Veranstaltungen, die eine lange Tradition haben und mit über die Jahre gewachsenem Erfolg turnusmäßig wiederkehren wie das Amen in der Kirche, vermissen wir ebenso wie unser Publikum.
Eine Idee saß im Kopf, erst ganz klein, ein Sandkorn nur, an das die Gedankenströme Partikel um Partikel ansetzen, so dass aus dem Körnchen eine Perle wird, noch ehe es in den Katakomben der Hirnwindungen auf Nimmerwiedersehen verschwindet. So oder ähnlich ging es uns mit dem Vorhaben, das Mitte Dezember reale Gestalt annahm. Ein Konzert im Taxi, touren durch Berlin, Musik ganz unmittelbar. „In Zeiten wie diesen“, längst zur Plattitüde verkommen, da ein Ende nicht in Sicht, brauchen wir alle Hoffnung, Mut, Zusammenhalt, Solidarität – nicht die staatlich verordnete.
Gemeinsam mit dem Pankower Taxi-Unternehmen Klewer veranstaltete Ossternhagen das traditionelle Konzert „Rin in die Weihnacht“ ganz anders als in den Jahren zuvor. Konzeption, Aufzeichnung und Schnitt erfolgte vollständig in Eigenregie. Entsprechend spontan, ungeschliffen, rau das Ergebnis, was durchaus so gewollt.
Unser Dank geht insbesondere an Michael Klewer für das zur Verfügung gestellte Großraumtaxi und an seinen Bruder Thomas, der uns mit Ruhe und Augenmaß durch die Stadt bugsierte. Und an Carola Schauer und Hartmut Radowski für das Festhalten dieser Aktion in Bild und Ton. An Rebecca (Sophie 11), Ferdi (Speiche) und Andreas (Engels Brunch) für die Versorgung mit wärmendem Glühwein.
Das Ergebnis ist ab sofort, unverzüglich, hier zu betrachten. Viel Spaß!