Reise in die Vergangenheit

WOTUFA Neustadt Orla (26./27. April 2024)

Einst gehörte die WOTUFA zur Textilindustrie der Region um Neustadt Orla in Thüringen. Die wie ein neumodischer Phantasiebegriff anmutende Abkürzung steht für Woll-Tuch-Fabrik, einst VEB. Das Fabrikgelände wirkt ruinös. Hier hat die Treuhand gewütet, wie in anderen Teilen Ostdeutschlands auch. Allein, der Saal blieb erhalten, Zeugnis längst vergangener, dafür besserer Zeiten, erkennbar an einem sozialistisch-realistischen Wandgemälde.

Seit 1996 finden hier wieder Rock- und Blueskonzerte statt. Die Lokalität hat es in der Szene längst zu überregionaler Berühmtheit gebracht. Das Publikum in großen Teilen unverändert. Die, die man früher zu den „Kunden“ zählte (für die weniger Wissenden sei das Buch „Bye Bye Lübben-City“ empfohlen) fahren auch heute noch zu den alten Standorten der Jugend, inzwischen freilich mit Kleinbus oder Wohnmobil. Verschwunden die Fleischerhemden, verschwunden die Römerlatschen, verschwunden auch bei manchem die langen Haare. Immerhin, ein paar „Klettis“ konnten gesichtet werden.

Insgesamt fünf Bands spielten an diesem letzten Aprilwochenende 2024 auf, von denen Ossternhagen gemeinsam mit Big Joe Stolle und seiner Combo den ersten Abend bestritten. Das Wetter wurde beinahe sommerlich, der Saal war gut gefüllt, die Laune bei Fans und Musikern gleichermaßen bestens. Es war ein tolles Wochenende und der ganzen Crew um Dirk, Marco und Harald an der Technik gilt unser Dank. Dank auch an Petra aus dem Ruhrpott, die sich liebevoll um die Unterbringung der Musiker kümmerte.


Fotos: Franca Schäfer, Scotti Berlin

In sicheren Händen

Rainer Schanz – Der Mann, der aus dem Schatten kam

Rainer Schanz war über viele Jahre der Personenschützer Nummer 1 in Deutschland. Bis auf Kanzlerebene betreute er Politiker, Wirtschaftsbosse und Diplomaten. Zu seinen bekanntesten Schützlingen gehörten Gerhard Schröder und Angela Merkel. Gestern stellte er im Hotel „Air in Berlin“ sein Buch „Der Mann, der aus dem Schatten kommt“ vor.

In lockerer Atmosphäre plauderte er aus dem Nähkästchen und gewährte spannende Einblicke in seine Arbeit als Leibwächter, für das Publikum gelebte deutsche Geschichte zum Anfassen. Dem besorgten Bürger sei versichert, Staatsgeheimnisse wurden nicht verraten.
Wir sorgten in Minibesetzung (Markus und Kulle) für die passende musikalische Umrahmung, währen Scotti hinter der Kamera sein Unwesen trieb. Ein unterhaltsamer Abend, den die anwesenden Gäste wohl nicht so schnell vergessen werden. Es moderierte Christian Klumpp.